Mit der Präsentation der Fortschreibung der Sächsischen Rohstoffstrategie in Berlin setzt der Freistaat Sachsen ein Zeichen zu dessen besseren Wahrnehmung, die nun auch bis nach Brüssel reicht. Das Ministerium rief, und zahlreiche Vertreter aus Industrie, Wissenschaft/Lehre und Fachbehörden waren vertreten, so auch der GKZ durch Geschäftsführer Dr. Reimer. In seiner Begrüßung betonte Staatsminister Dulig den notwendigen Ausbau der Vernetzung der europäischen Bergbau- und Metallurgieregionen, als auch das Potenzial, die Alumni für Rohstoffpartnerschaften noch besser zu nutzen. Er legte damit ein klares Bekenntnis zur Internationalisierung der Umsetzung der Strategie und bestätigte damit den Ansatz, den vor allem der GKZ zur Implementierung in Europa und Übersee, wie z.B. in Mozambique fuhr. Hieran knüpfte auf Frau Staatssekretärin Dr. Brantner an, die das Bildungserbe noch besser genutzt wissen will. Sie sprach sich deutlich für die Integration von deutschen Projekten als (important projects of common European interest) IPCEI aus. Bei der Thematisierung der vom Bund angedachten Novellierung des deutschen Berggesetzes fand sie hingegen nicht uneingeschränkte Zustimmung. Der Brüsseler Weg führe zu mehr Komplexität. Gebraucht würden aber eher Beschleunigungen der Verfahren, bei Belassen bewährter Mechanismen. Neu wäre ein angedachter Rohstofffond der Bundesregierung, über den das BMWK interministeriell verhandelt. Sie sei damit recht zuversichtlich, strategische Projekte auch in Sachsen voranzubringen.
Das Podium, ferner bestehend aus Vertretern des BDI, VRB, BGR und der TU Bergakademie Freiberg, gab zu bedenken, dass der jüngste OECD Bericht von einer Verfünffachung der Exportbeschränkungen weltweit spricht, Rohstoffsicherung zunehmend in den westlichen Demokratien eine Frage des Mindsets wird, und es mehr integrierter Wertschöpfungsketten bedarf. Bedenklich sei zudem bei allem positiven Aspekten des hohen Ausländeranteils an den Rohstoffnahen Studiengängen der Bergakademie Freiberg, dass zugleich sich immer weniger deutsche Studienanfänger für diese Fächer fänden. Man sieht hier vor allem die Notwendigkeit, vor allem positiv und positive Fakten zu kommunizieren, die die Rohstoffwirtschaft in vielerlei Hinsicht zu bieten hat. Aus dem Auditorium fanden sich vor allem Rufe nach Möglichkeiten, die bestehenden Finanzierungsinstrumente dem Rohstoffsektor zu öffnen, den Geomontanstandort Sachsen/Freiberg zu stärken, vor allem das Upscaling von Ergebnissen aus F&E voranzutreiben und damit einhergehend für mehr Kommerzialisierungen von Innovationen „Made in Saxony“. Potentielle IPCEI sollten auch auf solche Rohstoffe zielen, die die Technologien von morgen bedürfen, auch um dabei mehr Wertschöpfung zu generieren und Technologieführerschaft anzustreben. Es brauche auch neue Formen der medialen Kommunikation zur Hebung des Rohstoffbewußtseins und der Bewerbung um den Standort Sachsen. Der GKZ wird hierzu ebenfalls Vorschläge an das Ministerium einreichen.
Mehr Informationen zum Rohstoffdialog finden Sie hier.
Foto: Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner bei der Eröffnung des Rohstoffdialogs in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund
„Steinvielfalt im Vierländereck“, so lautete das Thema der diesjährigen STEIN REISE des GKZ unter Leitung von Hilke Domsch, die durch die Naturstein-Räume in Süddeutschland, Schweiz, Österreich und das Fürstentum Lichtenstein führte. Das umfassende Programm der Reise. wie immer ausgebucht, führte die Steinmetze, Geologen, Planer und Restauratoren sowie einige interessierte Laien während sechs Tagen in zahlreiche Steinbrüche, Steinverarbeitungswerke, Steinmetz- und Bildhauerwerkstätten sowie eine breite Palette von historischen und zeitgenössischen Natursteinverarbeitungen.
Die Bandbreite reichte vom PHONOLITH der Hans G. HAURI KG Mineralstoffwerke in Bötzingen, dessen vielfältige Verwendung in einem ausführlichen Vortrag vorgestellt wurde, bis zur beeindruckenden untertägigen Besichtigung der Gewinnungsanlagen von BALZNER MARMOR der Firma Werner Büchel AG in Lichtenstein. Weitere Stein-Stationen bildeten die Abbaustellen von BOLLINGER SANDSTEIN, ein Molassesandstein im schweizerischen Neuhaus SG (Firma Müller AG), des ROTEN VERRUCANO – Fels und Schiefer – in Mels (CH) der Firma Ackermann Bau sowie die drei Tessiner Gneise CALANCA (Firma Alfred Polti SA, Arvigo), CRESCIANO (Ongaro & Co. SA, Cresciano) und ANDEER (Toscano AG Naturstein, Andeer). Mit einem weiteren Molassesandstein, dem RORSCHACHER SANDSTEIN, schloss die Exkursion ab. Hier beeindruckte vor allem die Natursteingewinnung mit der neuesten Seilsägetechnik der Firma Bärlocher Steinbruch und Steinhauerei AG (Staad, CH).
Der „Spur der Steine“ wurde von ihren Abbau- und Verarbeitungsorten bis zu herausragenden Verwendungsbeispielen gefolgt. Das Freiburger Münster Unserer Lieben Frau prägt vor allem der Buntsandstein, hier aus etwa 30 verschiedenen Brüchen bei Tennenbach und im Hornwald verbaut. Der TENNENBACHER SANDSTEIN wurde inzwischen wieder erschlossen und steht für Sanierungen am Münster zur Verfügung. Das St. Stephansmünster in Breisach wurde im Mittelalter vor allem aus zwei sehr unterschiedlichen Gesteinen errichtet: aus dem schwarzgrauen bis graubraunen „KAISERSTUHLER TUFFSTEIN“ und aus Buntsandstein. RHEINFELDER-DEGERFELDER Sandstein verschiedener Varietäten finden sich am Basler Münster. Bellinzona mit seinen drei Wehranlagen (Castelli) besticht mit seiner mittelalterlichen Baukunst aus TESSINER GNEISEN. Und was wären die Steine ohne ihre Meister: In Chur, der ältesten Stadt der Schweiz, prägt seit 150 Jahren die Bianchi Bildhauer Dynastie Stein-Geschichte. Die letzte größere Gestaltungsarbeit ist der Arcas-Brunnen aus dem tiefgrünen Andeergneis. Zurück in Deutschland dann nach Konstanz, wo der Rorschacher Sandstein das Bauhauptgestein des Konstanzer Münster Unserer lieben Frau ist. Schaffhausen, die Stadt der 171 Erker, sowie Europas größter Wasserfall, der Rheinfall, bildeten den Abschluss der GKZ STEIN-REISE 2023. In 2024 wird es in den Odenwald-Eifel-Gebiet oder nach England gehen. Interessenten melden sich bitte unter office@gkz-ev.de
Greening, Speicherkonzepte und nachhaltige Bergbau- und Transportkonzepte standen im Fokus der eintägigen Tagung im – wie sollte es auch anders sein – Güterbahnhof Radebeul, dem Tagungszentrum der Sächsischen Wirtschaft. „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“. Dieses Zitat des Soziologien Theodor W. Adorno bildete in der langen Reihe der Vorträge den Auftakt zum Verständnis, wie und warum Neo-Ökologie zunehmend auch zu Widersprüchen und Diskursen führt. Neo-Ökologie, eine deutsche und zunehmend international adaptierte Begriffsschöpfung reflektiert den soziopolitischen Zeitgeist, und bestimmt ihn in selbiger Weise. Damit stellt sich nicht nur vermehrt die Sinnfrage, sondern auch der Weg vom linearen zum zirkulären Wirtschaften. Ein Thema, das Bergbau und Bahntechnik als Betroffene ebenso mit bedingen und gestalten. Soviel war aus den Beiträgen zu unterschiedlichen Antriebs- und Speicherkonzepten sowie Fragen der Rohstoffsicherung schon einmal klar. Gleichwohl wurde insbesondere im Beitrag unseres Mitgliedes IHK Chemnitz deutlich, dass die Europäische Kommission in Umsetzung des GREEN DEALS immer stärker in die Wirtschaft eingreift und Technologien vorgibt. Die zur Stimulierung privater Investments zur Umsetzung des GREEN DEALS entlang der Koordinaten „Environment-Social-Governance“ sich etablierende EU Taxonomie läuft dabei Gefahr, die Wirtschaft in gut und böse aufzuteilen. Eine im Hinblick auf den sozio-ökonomischen Konsens in Zeiten von Technologiesprüngen, Systemwettbewerben und sich entwickelnder multilateraler Weltordnung sicherlich nicht hilfreiche Entwicklung in der Europäischen Union.
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Im Nachgang der Internationalen Konferenz in Uppsala (siehe Beitrag unten) organisierte der GKZ im Rahmen des EU GREENPEG Projektes in Kooperation mit der United Lithium Ltd eine eintägige Exkursion in das Bergby Gebiet, wo erst in jüngerer Zeit Anzeichen auf LCT Pegmatite entdeckt wurden. Als ein Zufallsfund einer studentischen Kartierung erfolgten 2017 erste Bohrungen und mit dem Erwerb durch die kanadische United Lithium ab 2021 umfangreiche Feldarbeiten mit weiteren 9000m Bohrungen sowie luftgestützten geophysikalischen Messungen und bodengeochemischen Erkundungen. Sie führten zur Entdeckung weiterer LCT Pegmatite mit 0,92-1,23% Li2O.
Die Exkursion führte die Teilnehmer zu Aufschlüssen der Pegmatitemineralisation und in das Kernlager. United Lithium ist Think Tank Partner des GREENPEG Projektes und kooperiert hier bereits auch technisch mit Partnern. Die Firma war zudem Sponsor der Exkursion, an der über 70 Teilnehmer der Konferenz des Vortages mit von der Partie waren. Registrieren Sie sich beim GREENPEG NEWSLETTER für weiterführende Informationen zur Konferenz und Exkursion unter contact@greenpeg.eu
Foto: Explorationsgeologe Magnus Leijd von United Lithium auf einem Reicherzblock eines der LCT Pegmatitaufschlüsse im Bereich des Bergby Explorationsgebietes
Diese Frage stellte der GKZ als Initiator und Ausrichter im Rahmen des EU GREENPEG Projektes in Kooperation mit der European Technology Platform on Sustainable Mineral Resources (ETP SMR) und dem schwedischen Bergbauverband SVEMIN. Ausgerichtet im geschichtsträchtigen Uppsala in Schweden, das zum Zeitpunkt der Konferenz die Europäische Ratspräsidentschaft innehielt, war die Konferenz mit über 120 Teilnehmern aus 21 Ländern ausgebucht. Es war dies der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Entwurfs des Critical Raw Materials Act der Europäischen Kommission. Somit drehte sich die Diskussion der Teilnehmer vor allem um die Frage wie realistisch die darin gesteckten Ziele zu erreichen sind. Besonders wurden Bedenken beim Erreichen der „benchmarks“ laut, wurden konkrete Finanzierungselemente der Kommission zur Belebung des Bergbaus gefordert und schienen die Versprechen für ein schnelleres Genehmigungsverfahren reichlich ambitioniert und nicht mit der Erfahrung aus der Praxis konform. Zu sehr zeigt sich die Kommission zunehmend eher als Treiber staatlicher Überregulierung und zunehmender Bürokratie. Ferner sieht es um die Standortbedingungen im Kontext teurer Energie und Versorgungsrisiken nicht gut um die Rohstoffversorgung für die Energiewende aus.
Noch am Vortag der Konferenz titelte DIE WELT in ihrer Sektion Geopolitik „So hart wird der Kampf um die Rohstoffe der Zukunft“. Forschung und Entwicklung sind sicher ein wichtiger Beitrag für mehr Rohstoffautarkie, so wie es das GREENPEG Projekt vormacht, in dem der GKZ für die Dissemination, die Vernetzung und die Exploitation zuständig ist und Mitglied IFU GmbH für Forschung zur drohnengestützten geophysikalischen Exploration. Gleichwohl kommt es am Ende ganz auf die Umsetzung der Ergebnisse in Innovationen und deren Markteinführung sowie unternehmerisches Engagement an. Hier, so Dr. Wolfgang Reimer, Vizepräsident der ETP SMR, mangelt es noch sehr. Gleichwohl machten die Konferenz-Beiträge der deutschen Partner terratec und Gecko Exploration aus Namibia deutlich, dass sich ein Engagement in Afrika auszahlen kann und eine echte win-win-Beziehung für beide Seiten darstellt.
GREENPEG wird deshalb, auch vor dem Hintergrund der Schlussfolgerungen aus der Konferenz, in 2024 einen Workshop in der Hauptstadt Namibias, Windhoek, zur Marktanalyse Afrika und B2B in Verbindung mit Feldexkursionen organisieren. Interessenten für den Workshop und den GREENPEG Newsletter zur Konferenz wenden sich über die Email contact@greenpeg.eu an das GKZ.
Geballte Expertise und Innovationskraft sind auf ZUKUNFT Handwerk in München im Rahmen der IHM Internationale Handwerksmesse vom 8. bis 10. März zu erleben. Das GKZ-Projekt Computergestützes Lehren und Lernen im Handwerk mit interaktiven Assistenzsystemen (ComP-ASS) entwickelt gemeinsam mit 15 Fachpartnern des Steinmetz- und Tischlerhandwerks sowie der Lehr-Lern-Forschung einen interaktiven, adaptiven Online-Lernplatz, um sich Grundkenntnisse im CAD-CAM-Bereich anzueignen. Dass dies die Lernzukunft des Handwerks sein könnte, davon überzeugten sich gleich mehrere interessierte Politiker und Repräsentanten des Handwerks. Am ersten Messetag informierten sich Dr. Robert Habeck, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident von Bayern sowie Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, der Hauptgeschäftsführer sowie die beiden Vizepräsidenten der HWK Dresden Dr. Andreas Brzezinski, Ines Briesowsky-Graf und Hans-Ulrich Kunz am ComP-ASS-Stand.
"Die Zukunft des Handwerks liegt in einer neuen Art des Lernens und Lehrens. Unser CNC-Lernplatz ist ein Baustein dafür. Es geht darum, theoriebasierte Lerninhalte für diese besondere Zielgruppe des Handwerks neu aufzubereiten und zu adressieren, um die Weiterbildungsteilhabe im Handwerk zu stärken und die Heterogenität der Zielgruppe besser und individueller aufzufangen. Die Messe bietet uns die Chance, mit unserem Lernprodukt im Handwerk aufzutreten und es öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.", berichtet Hilke Domsch, Projektleiterin für ComP-ASS beim GKZ Geokompetenzzentrum Freiberg e. V. Das Projekt stärkt die Weiterbildung in Kleinst- und Kleinunternehmen des Handwerks mit Präferenz Steinmetz-, Tischler- und Metallhandwerk.
ComP-ASS ist ein deutschlandweit agierendes INVITE-Verbundprojekt von 3 Universitäten, einem IT-Dienstleister, 9 Fachverbände des Tischler- und Steinmetzhandwerks, einer Handwerkskammer und einem Mittelstandsnetzwerk als Multiplikator. Für das Tischler- und Steinmetzhandwerk wird bis 2024 ein Online-CNC-Lehrgang entwickelt, der den Teilnehmenden CNC-Grundkenntnisse (CAD-Zeichnen und CAM-Programmieren) interaktiv und adaptiv vermittelt. Diese berufsbegleitende Weiterbildung kann zeit- und ortunabhängig absolviert werden, um Abwesenheitszeiten in Werkstatt und Familie zu verringern. Das Projektteam arbeitet eng mit den handwerklichen Fachpartnern zusammen, um nach den Bedürfnissen und in der Sprache des Handwerks einen maßgeschneiderten digitalen Lernplatz zu entwickeln. ComP-ASS ist ein BMBF-gefördertes Projekt mit einer Laufzeit von 2021 bis 2024.
Wir laden hiermit herzlich zur GKZ STEIN REISE 2023 ein, die vom 30.4. bis 6.5.2023 stattfinden wird. Start- und Endpunkt ist Freiburg im Breisgau. Freuen Sie sich auf eine exklusive Fachexkursion zu Brüchen, natursteinverarbeitenden Unternehmen, verbautem Naturstein; sprich: der „STEIN-Sprache“ einer Region. Neben einem einführenden Podiumsgespräch haben Sie während der Bildungsreise genügend Zeit und Raum für Fachgespräche und Blickerweiterungen! Nutzen Sie den digitalen Anmeldeflyer und das Angebot eines Frühbucherrabatts. GKZ-Mitglieder profitieren von einem weiteren Nachlass.
Kontakt: Hilke Domsch, Tel: 03731-773714; Email: hilke.domsch@gkz-ev.de
Der GKZ ist Partner im Projekt GREENPEG, einem Forschungsvorhaben des HORIZON 2020 Programms. Das Projekt zielt auf die Entwicklung neuartiger Explorationsansätze auf LCT und NYF Pegmatite. Das sind jene Pegmatite, die vor allem kritische Elemente wie Lithium und hochreinen Quarz als Wertstoff führen. Teil des Projektes, über das Sie auf der Internetseite www.greenpeg.eu mehr erfahren, ist eine Sommerschule, zu der wir Studenten mit Schwerpunkt einer geophysikalischen und mineralogisch-geologischen Ausbildung in eines der GREENPEG Arbeitsgebiete in Nordnorwegen einladen.
Die GREENPEG Sommer Schule zielt auf eine duale Ausbildung, die den Studenten einen praktischen Einblick in die Exploration auf Pegmatite gibt. Die Studenten werden mit den neuesten boden- und luftgestützten Erkundungstechnologien vertraut gemacht, die den höchsten sozialen und technischen Standards entsprechen. Durch Theorie und Praxis verstehen die Studenten die wirtschaftlichen Aspekte der Lagerstättenerschließung mit Schwerpunkt auf Exploration und die Projektentwicklung von Investoren, auch im Hinblick auf die Finanzierung von Bergbauprojekten. Neben den Vorlesungen und praktischen Sitzungen finden am Wochenende ein Tag der offenen Tür mit den Bewohnern und Betroffenen des Bergbaus, sowie ein „Photo-Shooting“ und ein Tag mit Ausflügen mit Grillabend in die spektakuläre Welt des arktischen Norwegens statt.
Im Allgemeinen haben die Studenten morgens Vorlesungen im Haus und nachmittags praktische Übungen im Feld. Das Programm umfasst Themen wie die geochemische Kartierung von Pegmatitfeldern, geophysikalische Erkundungsmethoden, drohnengestützte hyperspektrale Datenerfassung, Fernerkundung, Satellitendateninterpretation, Lebenszyklusbewertung für Exploration und Bergbau sowie kritische Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft.
Mehr Informationen entnehmen Sie bitte der Anlage.
Die Programmsprache ist Englisch. Die Teilnahme ist kostenfrei, bedarf aber der Bewerbung mit beiliegendem MS WORD-Antrag.
Für Rückfragen steht Ihnen meine Kollegin Frau Meng-Chun Lee unter der Email mengchun.lee@gkz-ev.de zur Verfügung.
„Perspektiven des unterirdischen Raums“ war das Motto des Auftaktes der neuen Veranstaltungsreihe Rohstoffdialog Sachsen-Anhalt des GKZ mit Start in Magdeburg, wo das IFF Fraunhofer Institut die perfekte Tagungslogistik bot. Welchen Beitrag zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung und wachsendem Wohlstand der Bergbau Sachsen-Anhalts leistet, führte manch einem Teilnehmer bereits die tags zuvor erfolgte Befahrung des Kalibergwerks Zielitz der K+S Minerals and Agriculture GmbH vor.
Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Stefanie Pötzsch, sah diesen Prosperitätszuwachs auch am GKZ Geschäftsführer und Moderator der Veranstaltung, Dr. Reimer, dessen Bergkittel - noch vom Urgroßvater stammend - für ihn von einer talentierten Schneiderin geweitet werden mußte. Weit ausladend war auch das Programm, das vom aktiven Bergbau über den Kavernenbergbau bis hin zur Verwahrung und Endlagerung vortrug. Paukenschläge, die eine intensive Diskussion auslösten, waren die Beiträge zur Novellierung des Bergrechts und der deutschen Erdgasgewinnung durch Fracking.
Positiv war das starke Bekenntnis der Vertreter des Wirtschaftsministeriums zum Bergbau und laut Staatssekretärin Pötzsch die Erwartung, dass die Ergebnisse der Tagung den politischen Entscheidungsträgern bei ihrer Arbeit helfen werden. Gleichwohl man die Chancen im Fracking sieht, sei es für den Politiker schwierig dieses Thema zu kommunizieren. Zu sehr sei (laut Vortragendem) seit der Abkehr von Öffentlichkeit und Politik nach Fake-News aus den USA das Thema negativ besetzt. Es bedürfe nunmehr einer starken Bewerbung um Akzeptanz auf Basis der Fakten wie Fracking in Deutschland über Jahrzehnte in großem Stil ohne Schäden durchgeführt wurde.
Eine weitere Herausforderung wird hinsichtlich des Gelingens der Energiewende in dem Vorhalten und Ausbau von Wasserstoffspeichern gesehen. Hingegen seien aus der Beschickung von abgeworfenen Erdgasspeichern und den daraus resultierenden Gasmischverhalten von Erdgas und Wasserstoff sowie Gasalteration laut jüngster Forschungsergebnisse keine Probleme zu erwarten. Der Beitrag vom Gastgeber IFF Fraunhofer zu drohnenbasierten Lidarmessungen von Schachtanlagen warf vor allem Fragen zur Übertragbarkeit und kommerzieller Reife der Technik sowie des Verwertungsschutzes auf. Einen eindrucksvollen „Ritt durch die globale Kaliindustrie“ vermittelte der Vortrag von Ercosplan und, am Beispiel der Vorstellung des Werkes Zielitz (mit einem Ausblick auf die Abbauentwicklung sowie geplanten Investitionen in die Aufbereitung und eines neuen Schachtes) der Beitrag vom Werksleiter des Werkes Zielitz, Dr. Scheele.
Wenn denn ein alter Schacht verwahrt werden muss, können offensichtlich auch hier nur hochinnovative Verfahren überzeugen, wie der Beitrag zur Verwahrung des Schachtes Teutschenthal bei Halle durch die Schachtbau Nordhausen GmbH eindrucksvoll auf 64 Folien vermittelte. Dass man von der Idee zum Einsatz neuer Technologien auch zügig vorankommen kann, bezeugte das Beispiel des Einsatzes neuer Meßsonden im Salz zur Echtzeit-Bestimmung von Deformationskräften durch GKZ Mitglied GGB Espenhain. Alles in allem waren Auswahl und Tiefgang der Vorträge so überzeugend, dass die Veranstaltung hoch gelobt wurde und Mut macht, fortgesetzt zu werden.
Was in Coronazeiten unterzugehen droht, realisiert der GKZ in seinen Arbeitsgruppen, sofern möglich: Persönliche Treffen mit spannenden Exkursionen in die Rohstoffwirtschaft, um hinter die Kulissen zu schauen. So tagte die Arbeitsgruppe Bergbau & Aufbereitung im Werk Zielitz der K+S Minerals and Agriculture GmbH, mit einer anschließenden Untertage-Befahrung.
Landesgeologe Dr. Bodo Ehling vom LAGB führte in die Hot Spots der Rohstoffwirtschaft Sachsen-Anhalts ein mit dem bevorstehenden Rohstoffkonzept des Landes sowie dem Stand zur Erkundung Sachsen-Anhalts bezüglich der Standortauswahl des nuklearen nationalen Endlagers. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Prof. Holger Lieberwirth, referierte über vielversprechende Ansätze der Aufbereitung im Salz und Festgestein in puncto Ressourceneffizienz, Abfallbewirtschaftung und vor allem Energieeinsparung. Zu letzterem hielten die Energiebilanzen allein in der Massenbewegung den Teilnehmern vor Augen, wieviel Energie vor allem der Hebevorgang verbraucht und wie dieser durch Vorsortierungen untertage verringert werden kann.
Der Besuch des Abbaus mit eindrucksvollem Bohr- und Ladegerät gab einem nicht nur eine Vorstellung der gewaltigen Dimension der Gewinnung, sondern auch in das Innovationspotenzial, dem sich der Betreiber verschreibt. Auffallend viele junge Leute waren in der Schicht, die gerade ausfuhr. Ein Zeichen hoher Akzeptanz vor Ort aber auch eines zuverlässigen Arbeitsplatzes in einer Lagerstätte; die mit Reserven bis weit in die 2070er Jahre eine zuverlässige, planbare berufliche Perspektive eröffnet.